Auf großer Bühne kann sich die U19 des Nachwuchsleistungszentrums Emsland am Mittwochabend präsentieren. Im Duell zweier Bundesligisten treffen die Meppener im Finale des Niedersachsenpokals um 19 Uhr im August-Wenzel-Stadion in Barsinghausen auf den VfL Wolfsburg.
„Das ist eine tolle Sache“, sagt Meppens Trainer Carsten Stammermann und freut sich wie seine Mannschaft auf die große Herausforderung. „Da treffen zwei Welten aufeinander“, verweist er auf die „ganz anderen Möglichkeiten“ der „Wölfe“, die sich in beängstigend guter Form befänden. Der VfL hat in der Liga zuletzt St. Pauli 5:0 und Union Berlin 6:0 geschlagen.
Die Rollenverteilung ist also klar. Meppen gilt als krasser Außenseiter, belegt in der Bundesliga-Staffel Nord/Nordost einen Abstiegsplatz. Die „Wölfe“, sind Vizemeister und Rekordgewinner des NFV-Pokals. Im vergangenen Jahr nahmen sie die seit 1952 ausgespielte Trophäe schon zum 18. Mal entgegen. Der SV Meppen siegte nur einmal: 1994 unter Trainer Wilfried Köther, also vor genau 30 Jahren, gegen Wolfsburg.
In einem Spiel, sagt Stammermann, sei alles möglich. Seine Mannschaft ist als Drittletzter auf einem Abstiegsplatz. Weil es in der nächsten Saison im A- und B-Jugendbereich keine Bundesliga mehr gibt, sondern eine DFB-Nachwuchsliga, für die NLZ-Teams automatisch qualifiziert sind, bleiben die Emsländer weiter auf höchster Ebene im Einsatz. In dieser Serie sei die Qualität nicht so hoch gewesen wie in der vergangenen. Nach 25 Spielen stehen vier Siege und acht Unentschieden zu Buche. Je einen Punkt sammelte Meppen allerdings gegen die top fünf Hertha BSC, Wolfsburg, Hannover, Union Berlin und Leipzig. Beim Meister Hertha, der jetzt um die Deutsche Meisterschaft spielt, kassierten die Emsländer der 2:2-Ausgleich erst in der Nachspielzeit.
„Das Pokalfinale ist etwas Besonderes. Die Jungs freuen sich darauf. So viele Finals spielt man im Laufe einer Fußballerkarriere nicht“, sagt der SVM-Trainer. „Wir wollen 90 Minuten Paroli bieten.“ In den vergangenen beiden Jahren kam Meppen jeweils nicht über einen Einsatz hinaus. Jetzt schalteten der SVM auf dem Weg ins Finale auswärts HSC Hannover (4:1), Eintracht Braunschweig (2:1), BSC Acosta Braunschweig (2:1) und JFV RWD Rehden (3:2) aus. Das macht Appetit auf mehr.
Nur drei Tage nach dem Pokalspiel müssen die Emsländer zum Bundesliga-Saisonfinale beim VfL Wolfsburg antreten.
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